Erwartungen an die Psychotherapie

Die Erwartungen an Psychotherapie sind oft recht hoch, vor allem wenn der Leidensdruck groß ist, oder wenn diese Behandlung die „letzte Rettung“ zu sein scheint, weil alle anderen Hilfen bereits versagt haben.

Realistische Erwartungen

Worauf werden Sie sich bei einer Psychotherapie einstellen müssen?

An der Entstehung eines seelischen Problems sind oft viele Einflüsse beteiligt. Darum wird ein Psychotherapeut in der Therapie auch nicht eine einzelne mögliche Ursache für eine Störung erkunden wollen, sondern vielfältige Erfahrungen und Erlebnisse erfragen, die möglicherweise eine Rolle spielen. Denn für die Psychotherapie gibt es nur selten einen Fahrplan, der alle Behandlungsschritte im Vorhinein genau festlegt.

Ihre Rolle als Patient in einer Psychotherapie ist darum weitaus aktiver als in einer üblichen medizinischen Behandlung. Es geht nicht darum, still zu kooperieren, Psychotherapie ist tatsächlich Arbeit. Es bedeutet für Sie als Patient, ausgewählte Themen oder Aufgaben zu bearbeiten, sich damit aktiv auseinanderzusetzen und daraus spürbare Konsequenzen im Alltag zu ziehen.

Es sind darum die Patienten und Patientinnen selbst, die ihre Erfolge erringen und die Kraft aufbringen müssen, Schwierigkeiten anders und effektiver als bisher zu bewältigen oder zu überwinden.

Dabei ist es möglich, wenn auch nicht häufig, dass eine psychische Störung nach wenigen Behandlungskontakten verschwindet und danach nicht mehr auftritt. Möglich ist aber auch, dass Rückschläge auftreten, Probleme oder Schwierigkeiten weiter andauern, intensiver und zeitweilig belastender werden oder dass sogar neue Probleme zu den bereits bekannten hinzukommen.